Blaues Auge bei der
Inn-Chiemgau-Rallye
Der Pilot vom wilden Affen gebissen, der Copilot erzählt wie am Fließband und doch nur ein 5.Rang im Ziel der Chiemgau-Rallye.
„Wenn es regnet fahren wir aufs Treppchen“ so Matthias zuversichtlich am Vorabend der Rallye.
Doch leider hieß es trocken am Samstag
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Morgen und trotzdem versuchten wir hier den 4 Platz im Cup fest zu machen, um nicht im letzten Rennen alles auf eine Karte setzen zu müssen.
Nach den ersten vier WP`s sah eigentlich alles noch nach Plan aus. Doch im Service passierte der Crew dann ein folgenschwerer Fehler. Statt des guten V-Power griff man schneller Hand zum weit aus günstigeren Diesel um den Polo GTI zu betanken, was dramatische Folgen hatte. „Schon auf dem Weg zur Rennstrecke machte das Auto Geräusche wie ein Landwirtschaftsfahrzeug“ so Jean nach dem Rennen. „Es war überhaupt erstaunlich das wir so die 3 anstehenden WP`s schafften“. Die Leistung ging in den Keller und bei 130 km/h war Schluss. So kämpften wir mit stumpfen Waffen und 15 Liter Diesel an Board. Der Verlust von knapp 40 sec. war enorm.
Im nächsten Service wurde dann mit Super Plus Benzin der Tank voll gemacht und jetzt hieß es für die Piloten „Kopf aus , Risiko an“.
Entgültig wurden wir vom Gejagten zum Jäger, als es kurz vor dem Start der 8`ten WP anfing zu regnen und der Schauer sich entschied mitten im Feld des Cups zu pausieren. Die besseren Bedingungen der nachfolgenden Teilnehmer sorgten im allgemeinen für ein Durcheinanderwürfeln der Wertung zu diesem Zeitpunkt.
Als ich dann am Start der 9`ten WP in das Gesicht von Matthias schaute und wieder diesen Blick feststellte, zog ich meinen Gurt fester und klammerte mich an meinen Aufschrieb. Denn ich kannte diesen Blick schon öfter aus dieser Saison und ich wusste was das hieß.
5, 4, 3, 2, 1, und Go. Los ging’s! Wir fuhren auf letzter Rille und als der Regen wieder einsetzte schoss das Wort „Ja“ durch den Sprechfunk mir ins Ohr. Jetzt wusste ich, nun heißt es alles oder ab in den Acker. ;0)
Es sollte sich auszahlen und als die letzte Lichtschranke passiert war, hieß es dann wirklich ab ins Grüne. In der letzten Kurve wo schon im Training Matthias mir sagte, „Links 4- durch Ziel“ oder „Links 5+ auf Feld“ ;o) , kam das Auto so quer, das wir regelrecht auf zwei Rädern durch den Mais pflügten. Glück im Unglück kippten die Räder wieder in ihre gewohnte Stellung. Doch an ein weiterfahren war auf dem schlammigen Boden nicht zu denken. Hier noch einmal ein großes Dankeschön an das Vollak-Team und den anderen heraneilenden Helfern, die uns wieder auf die Strecke halfen.
Am Ende war es dann doch noch die zweitbeste Zeit und somit auch der 5.Platz bei der Rallye am Chiemsee.
Eine schon verrückte Rallye und trotzdem bauten wir unseren 4.Rang in der Meisterschaft aus.
Jean
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